| 20-jähriges Jubiläum

Zusammenarbeit im 4er-Netzwerk stärkt den europäischen Gedanken in Rheinland-Pfalz

„Die Zusammenarbeit im 4er Netzwerk, ist heute fast wichtiger als vor 20 Jahren. Wir leben seit 20 Jahren europäische Kooperation, stärken die demokratischen Werte, bringen Bildung voran, wirtschaftliche Zusammenarbeit und das Wichtigste: wir haben neue Freunde gefunden", sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
Die Regierungsspitzen des 4er-Netzwerks der Regionen Burgund-Franche-Comté (Frankreich), Rheinland-Pfalz, Mittelböhmen (Tschechien) und Oppeln (Polen).
Die Regierungsspitzen des 4er-Netzwerks der Regionen Burgund-Franche-Comté (Frankreich), Rheinland-Pfalz, Mittelböhmen (Tschechien) und Oppeln (Polen).

„Am Anfang unserer europäischen Kooperation standen Frieden und Aussöhnung im Mittelpunkt. Mittlerweile arbeiten wir bei vielen politischen Fragen zusammen und stellen uns gemeinsamen aktuellen Herausforderungen wie der Klima- und Energiekrise”, betonte die Ministerpräsidentin heute im französischen Besançon. Dort kamen die Regierungsspitzen des 4er-Netzwerks der Regionen Burgund-Franche-Comté (Frankreich), Rheinland-Pfalz, Mittelböhmen (Tschechien) und Oppeln (Polen) anlässlich des Jubiläums zusammen. Gemeinsam mit Landtagsvizepräsidentin Astrid Schmitt und der Europastaatssekretärin Heike Raab vertritt die Ministerpräsidentin die deutsche Partnerregion.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer weiter: „Die ersten zwei Jahrzehnte unserer Regionalpartnerschaft sind – wie auch in einem Menschenleben – von besonders großer Bedeutung: vom Wunder der Entstehung über die ersten gemeinsamen Schritte, das Ausprobieren im Teenageralter, bis hin zum Zeitpunkt des Erwachsenwerdens, an dem man sich schließlich mit starkem Rückgrat den aktuellen Zeitläufen stellt. Zusammen haben wir schon viele Stürme in Europa erlebt und ausgehalten. Die Auswirkungen der Wirtschafts- und Staatsschuldenkrise ab dem Jahr 2008 war auch in unseren Regionen spürbar. Wir alle mussten schmerzhaft die Entscheidung zum Brexit akzeptieren. Seit einigen Jahren beobachten wir mit großer Sorge, dass antidemokratische und populistische Strömungen sowie die Verbreitung von Desinformationen und Falschnachrichten in Europa zunehmen und unsere Demokratien immer mehr unter Druck stehen.“

„Die Migrationsströme nach Europa stellen außerdem unser europäisches Solidaritätsprinzip schon seit vielen Jahren und verstärkt durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine auf eine harte Probe“, so die Ministerpräsidentin. „Gleichzeitig hat sich besonders in diesem Punkt unsere Partnerschaft bewährt: Das 4er-Netzwerk hat im Rahmen seiner professionellen Zusammenarbeit sehr zeitnah humanitäre und finanzielle Hilfen für zwei ukrainische Oblaste zur Verfügung gestellt.“ Ministerpräsidentin Malu Dreyer bezeichnete die Zusammenarbeit im 4er-Netzwerk als konkret gelebte europäische Zusammenarbeit. Diese einzigartige Partnerschaft in Europa trage dazu bei, dass Vorurteile gegenüber europäischen Nachbarn abgebaut und Neugier auf andere Kulturen und Sprachen geweckt würden: „Regionalpartnerschaften sind ein Teil der DNA Europas. Die vielen interregionalen Projekte des 4er-Netzwerkes werden zudem von unzähligen kommunalen Partnerschaften zwischen unseren Regionen flankiert und lassen Europa in Rheinland-Pfalz lebendig werden. Dabei sind die Begegnungen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen besonders fruchtbar, denn sie prägen die Zukunft. Deshalb freue ich mich, dass Deutschland bei der kommenden Europawahl einer von fünf EU-Mitgliedsstaaten sein wird, welche das Wahlalter auf 16 Jahre absenken. Innerhalb des 4-er Netzwerks sind wir die ersten, die diesen wichtigen Schritt gehen.“

Die Zusammenarbeit im 4er-Netzwerk ist in den beiden zurückliegenden Jahrzehnten stetig gewachsen. Sie dehnt sich in den vier beteiligten Regionen besonders auf die Bereiche Bildung, Hochschulbildung, Sport, Kultur und Weinbau aus. Das 4-er-Netzwerk wird lebendig durch viele beteiligte Akteurinnen und Akteure aller staatlichen Ebenen und gesellschaftlichen Gruppen, durch Vereine, Verbände und ehrenamtlich Tätige. Ganz besonders lebt es vom Mitmachen vieler junger Menschen an multilateralen Austausch- und Kooperationsprojekten in den Regionen. Damit ist das 4er-Netzwerk fest in Rheinland-Pfalz verankert. Die Reise der Ministerpräsidentin in die Region Burgund-Franche-Comté führt sie vom 5. bis 6. Oktober nach Besançon, Dijon und Châteauneuf-en-Auxois. Neben dem Rückblick auf das zusammen Erreichte stehen vor allem Präsentationen gemeinsamer Projekte des Netzwerkes, der politische Austausch und der Blick auf die künftige Zusammenarbeit im Mittelpunkt.

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